Heut früh hieß es erst einmal in der Küche die notwendigen Vorbereitungen für nach der Wanderung zu treffen. Während meine Frau den Teig für Quiche’s und Zwiebelkuchen vorbereitete, war ich damit beschäftigt Tränen beim schälen und schneiden der Zwiebeln zu vergießen, die im Anschluss mit Speck, Kümmeln und etwas Salz in die Pfanne wanderten.
Nachdem wir die Vorbereitungen abgeschlossen hatten und sowohl unser Vesper für die Tour, als auch ich meine Gadgets, am Rucksack befestigt hatte, warteten wir nur auf unsere Begleitung, die sich von Weinsberg auf den Weg machte. Dann ging es auch schon mit dem Auto nach Burrweiler.
Während zu Hause eine geschlossene Wolkendecke und Nebel den Anschein von schlechtem Wetter erweckten, lichtete sich die Wolkendecke schlagartig beim überqueren der Rheinbrücke. Die Fahrt war sehr unterhaltsam, so dass auch die einstündige Fahrzeit wie im Flug verging.
Wander- & Esskastanien-Sammeltour in Burrweiler
Nachdem wir den Wanderparkplatz erreicht, unsere Schuhe gewechselt und die Rucksäcke angeschnallt hatten, ging es dann auch schon los. Auf einem Schotterweg ging es zunächst den Berg hinauf, bereits Kastanien sammelnd zur Sankt Anna Kapelle.
Santa Anna Kapelle Burrweiler
Die Sankt Anna Kapelle in Burrweiler befindet sich auf einer Höhe von 423 Meter. Den Bau der neugotischen St. Anna Kapelle, wie man sie heute sieht, beauftragte im 19. Jahrhundert Michael Hendel, ein damaliger Pfarrer von Burrweiler. Die Kapelle, wie sie sich heute zeigt, ließ im 19. Jahrhundert Pfr. Michael Hendel, Pfarrer von Burrweiler, erbauen. Auch gab es Vorgängerbauten, deren Hinweise zurück bis ins 16. Jahrhundert datieren.
Von der Sankt Anna Kapelle kann man einen tollen Blick auf das Rheintal genießen und dabei sogar den Odenwald, als auch den Schwarzwald in weiter Ferne betrachten. Nachdem wir hier die Aussicht genossen hatten, ging es für uns auch schon Esskastanien sammelnd weiter vorbei an der St. Anna Hütte des Pfälzer Vereins den Teufelsberg hinauf.
Während im Wald die Temperaturen meist unter 10 Grad lagen, nutzten wir Lichtungen zum aufwärmen. Oben angekommen tankten wir erneut Sonne und genossen den Ausblick. Die fehlende Beschilderung lies uns von hier erst mal den falschen Weg einschlagen und auch Komoot lies uns aufgrund fehlendem Netz im Stich, so dass wir nach einer kleinen Schleife erneut den Gipfel ansteuerten.
Mit hartgekochten Eiern, Kabanos, belegte Brötchen, Äpfel und Paprika nahmen wir nach dem erneuten Erklimmen des Gipfels erst mal eine Stärkung zu uns, bevor wir uns auf den Rückweg machten.
Rückweg aus zwei Gründen: Erstens stand uns noch etwas Küchenarbeit bevor und zweitens war die Beschilderung unzureichend. Und da selbst das Netz nicht wollte und uns die Komoot-App am heutigen Tag nur stresste, beschlossen wir den Rückweg anzutreten.
Talwärts machten wir noch einen Schlenker zu einem Aussichtspunkt in den Pfälzer Wald. Keine Straßen, keine Häuser, fast schon ein Stück Urwald. Einfach nur großartig.
Hier hingen zudem zahlreiche Esskastanien an den Bäumen.
Pilze haben wir in der Tat nur vereinzelt entdecken können, was zu dieser Jahreszeit eher untypisch ist. Dennoch habe ich einen, wenngleich etwas angeknabberten Fliegenpilz aus dem Augenwinkel wahrgenommen.
Mit den Taschen voller Esskastanien ging es dann zurück zum Wanderparkplatz. Auf dem Rückweg kam uns eine Frau entgegen, die ihren Mann suchte. Geschlagene 30 Minuten wartete diese bereits auf dem Wanderparkplatz und hatte sich nun auf die Suche aufgemacht und uns nach einer kurzen Beschreibung gefragt ob wir ihn gesehen hätten. Da er uns nicht aufgefallen war, gingen wir weiter, hielten jedoch die Augen offen.
Hoffentlich hat sie ihren Mann wohlbehalten gefunden.
Abend ausklingen lassen
Die Heimfahrt über ließen wir Gedanken kreisen, träumten von einem urigen Winzerhofgut in der Pfalz, in welchem wir zur herbstlichen Jahreszeit unseren Gästen Zwiebelkuchen, Quiche’s, zünftige Brottzeiten mit Federweiser und Weinschorle im Dubbäglas reichen würden. Da dieser Traum noch nicht in greifbarer Nähe ist, hatten wir den Abend im kleineren Kreis mit unseren Gästen mit Zwiebelkuchen, Quiche’s und ordentlich Federweiser (3 Liter) ausklingen lassen.
Fazit
Gerade zur Kastanienzeit bietet sich eine Wanderung in Burrweiler an, zumal es sich hier um Esskastanien handelt. Man braucht sich also nicht zu wundern, wenn man bei seiner Wanderung hier auf Menschen trifft, die mit Eimern und Tüten bewaffnet Kastanien sammeln. Etwas enttäuschend ist nach wie vor die doch eher dürftige Beschilderung der Wege, zumal es sehr viele Menschen aus der Ferne in diese Region zum wandern verschlägt. Hier sollte der regionale Tourismusverband in der Pfalz mehr in die Beschilderung investieren.