Das Wandern im Schwarzwald mag ich vor allem wegen des Geplätschers des Wassers und der Wasserfälle. Und da wir im Raum Freiburg – Hinterzarten schon lange nicht mehr waren, hatte ich mir mit Komoot eine Rundwanderung an der Ravennaschlucht bei Hinterzarten zusammengestellt.
Bereits am Vorabend hatte ich die Rucksäcke gerichtet und auch bereits das Vesper für die Tour vorbereitet.
Ravennaschlucht Rundweg Breitnau im Hochschwarzwald
Mit dem Auto ging es dann in der Früh die A5 nach Freiburg runter. Wenige Kilometer auf der Autobahn staute es sich bereits auf der Gegenspur. Grund hierfür war eine Vollsperrung. Ein mit Holz beladener LKW war unter einer Autobahnbrücke bei Ettlingen komplett ausgebrannt. Der Stau auf der Gegenspur zog sich beinahe bis nach Baden-Baden. Als wir den Wanderparkplatz am Fuße der Ravennaschlucht erreichten, parkten dort bereits einige Fahrzeuge, als auch Reisebusse.
Eckdaten:
- 5,2 Kilometer
- 300 Höhenmeter
- Abstieg über Single-Trail (nicht für Kinderwagen & Buggie geeignet)
Auf dem Fußweg zum Einstieg in die Ravennaschlucht befand sich ein verlassenes, deutlich angeschlagenes Häuschen.
Vorbei an den für den Schwarzwald typischen Touristenhäuschen, wie dem großen Kuckucksuhrenhaus, erblickten wir das riesige Viadukt an der Ravennaschlucht.
Das Viadukt
Das gemauerte Steinviadukt, die Ravennabrücke, erstreckt sich mit ihren 9 Bögen über eine Länge von 224 Meter, bei einer Höhe von 36 Metern. Während wir darunter durchliefen, fuhr oben ein Zug rüber. Früher fuhren die Strecke lediglich Züge mit Zahnradantrieb. Denn auf einem Streckenabschnitt von 12 Kilometern schraubt sich die Höllentalbahn 400 Meter nach oben. Sie zählt somit zu den steilsten Bahnstrecken Deutschlands.
Nachdem wir die Ravennabrücke der Höllentalbahn durchquert hatten begann bereits der lange Pfad entlang des wilden Ravennabach sich nach oben zu schlängeln. Immer wieder überquerten wir auf dem Streckenabschnitt kleine Holzbrücken, oder mussten über Leitern nach oben gehen.
Und da eine solche Wanderung keine Einbahnstraße ist, kommt es natürlich auch vor, dass man zunächst andere Personen eine Brücke oder Leiter passieren lässt. Insbesondere wo die Corona-Pandemie noch nicht vorüber ist.
Rücksichtsloser Troll
Doch das scheint nicht jeden zu interessieren. Als wir darauf warteten, dass eine uns entgegenkommende Gruppe eine der Brücken passierte, kam so ein rücksichtsloser Troll im Alter von 60 Jahren, drängelte sich an uns vorbei und ging über die schmale Brücke. Dabei rempelte er jeden der ihm auf der Brücke entgegenkam an. Sowohl wir, als auch die uns entgegenkommende Gruppe konnten nur mit dem Kopf schütteln. Zu gerne wäre ich in dem Moment auf der Brücke gestanden. Nicht etwa, um ihn von der Brücke zu werfen, sondern ihn zurückzudrängen und solchen Menschen zu zeigen, dass sie wie alle anderen auch, Rücksicht nehmen müssen.
Tolle Fotomotive
Während man die Ravennaschlucht am wilden Ravennabach nach oben läuft, bietet die Schlucht zahlreiche schöne Fotomotive mit dem Bach, als auch diversen Wasserfällen an. Wenn man dann noch mit einer richtigen Kamera unterwegs ist, kann man dem fliesendem Gewässer, als auch den Wasserfällen mit den richtigen Verschlusszeiten besonderen Ausdruck verleihen.
Mitten im Wald stand auf einmal eine Mühle, die Großjockenhofmühle, die allerdings nicht mehr in Betrieb ist. Dennoch sieht man noch die Metallrinne, über welche das Wasser des Bachs ein Mühlenrad antrieb.
Kurz darauf stießen wir auf eine Lichtung. Hier gibt es mit dem Haus Ketterer zwar eine Möglichkeit der Einkehr. Doch viele Wanderer hatten es sich einfach nur draußen bei strahlendem Sonnenschein gemütlich gemacht und ihr Vesper verzehrt.
Auf zum Piketfelsen
Da wir jedoch noch nicht unser Ziel, den Piketfelsen, erreicht hatten, ging es nach etwas Getränke und Sonne auftanken direkte weiter. Nun wurden die Wege schmalere Pfade, umgefallene Bäume, etwas abenteuerlicher. Dafür aber ganz nach meinem Geschmack.
Nachdem wir unser Ziel erreicht hatten, machten wir erst mal ne ordentliche Brotzeit und genossen die Aussicht. Den Weg zum Piketfelsen hatten glücklicherweise weitaus weniger Touristen eingeschlagen. Ob es am fehlenden fliesenden Gewässer, oder aber für Ungeübte am anspruchsvolleren Streckenabschnitt lag – ich weiß es nicht. Doch so konnten wir hier in Ruhe rasten und uns für den Abstieg stärken.
Über einen Single-Trail ging es dann über Stock, Stein und Wurzeln wieder hinab ins Tal.
Tourdaten
Hier habe ich meine Tourdaten von Komoot eingebettet.
Fazit:
Beim Aufstieg haben mir insbesondere die vielen kleinen Brücken, über welche man den Weg immer wieder mal rechts, mal links vom Ravennabach nach oben ging, sehr gefallen. Glücklicherweise waren wir an einem Wochentag unterwegs, so dass der Andrang sich in Grenzen hielt. Möchte nicht wissen, wie es bei gutem Wetter am Wochenende dort ist. Die Tour selbst war mit 5,2 Kilometer gar nicht so lang. Auch die knapp 300 Höhenmeter, welche wir für den Anstieg mit 3 Kilometern zurücklegten, waren überschaubar. Dann ging es jedoch bei einem Gefälle von 20 bis 40 Prozent die erklommenen Höhenmeter auf einer Streckenlänge von 1,5 Kilometern bergab. Ich kann diesen relativ kleinen mittelanstrengenden Wanderrundweg entlang des Ravennabachs definitiv empfehlen.