Heute, am Tag der Deutschen Einheit, wollte ich hoch hinaus zum Nebelhorn in Oberstdorf im Allgäu. Doch bevor ich zum Gipfelstürmer des Nebelhorns werden konnte, musste ich zunächst einmal nach Oberstdorf kommen. Um 6 Uhr klingelte mein Wecker und nach einer kurzen Dusche und einer Tasse Kaffee ging es dann auch schon gepackt und alleine mit dem Auto in Richtung Oberstdorf.
Die Autobahnen waren frei, so dass ich gegen 10:20 Uhr den Parkplatz in Oberstdorf erreichte. Dort angekommen, zog ich meine Bergschuhe, krallte mir meinen voll gepackten Rucksack und ging los. Ursprünglich hatte ich mir vorgenommen das Nebelhorn und Rubihorn zu gehen und mir dafür eine Tour bei Outdooractive herausgesucht. Nach 2 Kilometern Fußweg, vorbei an der Skischanze, dann die Enttäuschung – der Streckenabschnitt war gesperrt.
Wanderung zum Nebelhorn – Tag 1

Da auf den Bergen bereits Schnee lag, habe ich beschlossen mich zunächst nur auf das Nebelhorn zu fokussieren, lief einen Teil der Strecke, bis zur Skischanze zurück und folgte dem rot gekennzeichneten Wanderweg zum Nebelhorn.
Anfangs kam ich nur sehr schleppend voran und ich fühlte mich nicht sonderlich gut. Auch fand ich es eigenartig, dass ich immer wieder von anderen Wanderern überholt wurde. Bis mir irgendwann ein Licht aufging – ich hatte noch gar nichts gefrühstückt! Ohne vernünftige Grundlage sollte man natürlich keine Bergtour gehen. Insbesondere dann nicht, wenn man wie ich, mit viel Ausrüstung im Gepäck, aufs Nebelhorn wandert. Ohne Frühstück, keine Ausdauer, keine Kondition und die Trittsicherheit lässt da natürlich auch zu Wünschen übrig.

Also erst einmal eine kleine Rast eingelegt, mein Vesper ausgepackt und im Anschluss noch einen Proteinriegel verputzt. Dann ging es auch schon weiter, entlang der Wasserfälle, die man die ganze Wanderung immer wieder sieht, vorbei am Gasthof Seealpe zur vorderen Seealpe. Dort gabs zur Stärkung erst einmal ein schönes Weizen. Leider hatten wir kein T-Shirt Wetter, sonst hätte ich es hier gut und gerne etwas länger ausgehalten. Dennoch hat man von hier aus einen wunderschönen Blick auf Oberstdorf. Der See unterhalb der Seealpe ist kein natürlich See. Er dient im Winter der Befeuerung der Schneekanonen. Baden ist hier nicht erlaubt.
Nachdem ich mich gestärkt hatte, ging es auch schon weiter entlang des Faltenbachs, über Sonngehren zur Gipfelmulde auf einer Höhe von 1932 Metern.
Während des Aufstiegs wurde es auf einmal deutlich kühler und die Luft zunehmend feuchter. Das und die Steigung, machten mir etwas zu schaffen. Möglicherweise hätte ich doch am Vorabend bereits anreisen sollen, um meinen Körper mit der Höhenluft vertraut zu machen. Immerhin überholten mich keine Wanderer mehr. Dafür kamen mir aber einige Wandergruppen entgegen – zumindest anfangs. Kurz vor der Station Höfatsblick lag dann auch bereits der erste Schnee und Nebel zog auf. Für mich auch der Moment, an welchem ich mich von der Gipfeltour des heutigen Tages verabschiedet hatte, da die Sichtweite schnell abnahm.
Völlig durchgeschwitzt und durchgefroren erreichte ich nach 3 1/2 Stunden die Station Höfatsblick. Jetzt musste ich mich erst einmal aufwärmen und wieder zu Kräften kommen und kehrte in das Edmund Probst Haus ein. Neben einer Cola und einem Hellen, gab es noch ne Linsensuppe zur Stärkung.
Der Blick nach draußen verriet mit, dass ich es mit der heutigen Gipfeltour lassen konnte. Eine Nebelwand, welche dem Namen Nebelhorn gerecht wurde, machte alles Dicht. Mit einer Sichtweite von gerade einmal 5 Metern hatte ich dann auch nicht mehr das Verlangen den Gipfel zu erreichen, der von Höfatsblick gerade einmal 40 Minuten entfernt liegt.
Gegen 16:30 Uhr hab ich dann in der Nebelhornbahn Station ein Tickets fürs Tal gekauft, was ich mir gerne erspart hätte. Nicht wegen den Kosten, sondern weil ich solche Strecken lieber zu Fuß zurücklege. Als es dann mit der Gondel in Richtung Oberstdorf runterging, zeigte sich, dass die Entscheidung die Gondel zurückzunehmen nicht die Verkehrteste war. Denn der Nebel ging beinahe hinab bis zur Seealpe.
Unten angekommen ging es dann bei leichtem Nieselregen zu Fuß durch Oberstdorf zum Parkplatz und dann ab ins Explorer Hotel, nur wenige Autominuten entfernt in Fischen im Allgäu. Für den nächsten Tag hatte der Wetterbericht Sonnenschein angekündigt und somit standen hier die Chancen deutlich höher auf eine Klare Sicht am Gipfel des Nebelhorns.
Hier einige Fotos des heutigen Tages.